Im Mittelpunkt der ganztägigen Fortbildung standen aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus.
Expertinnen und Experten aus dem Diabeteszentrum Rheine sowie aus weiteren spezialisierten Einrichtungen präsentierten neue Behandlungskonzepte und diskutierten praxisnahe Strategien zur Versorgung von Menschen mit Diabetes – auch in besonderen Lebenssituationen.
Ein zentraler Schwerpunkt lag auf der Versorgung von Patient:innen mit komplexen Folgeerkrankungen. Zunehmend werden diese ausschließlich in spezialisierten Versorgungseinrichtungen diagnostiziert und therapiert. Zertifizierungen ermöglichen es Krankenhäusern, ihre besonderen Kompetenzen auszuweisen. Das Klinikum Rheine, als zertifiziertes Diabetes-Exzellenzzentrum mit dem Schwerpunkt „Diabetisches Fußsyndrom“, hat sich bundesweit einen Namen gemacht.
Neben der spezialisierten stationären Versorgung wurde auch die ambulante Diabetesbetreuung intensiv beleuchtet. Moderne Versorgungsformen wie strukturierte Schulungen, digitale Befundbesprechungen per Videosprechstunde und der Einsatz von Insulinpumpen spielen eine wachsende Rolle. Viele Praxen bieten inzwischen Online-Schulungen an – mit steigender Nachfrage.
„Die Zukunft der Diabetologie ist digitaler“, betonte PD Dr. Hering, Leiter des Diabetes-Exzellenzzentrums am Klinikum Rheine. „Der Einsatz digitaler Medien sowie moderner Therapiegeräte ermöglicht es, Menschen mit Diabetes noch zielgerichteter zu behandeln und Folgekomplikationen zu vermeiden.“
Auch im stationären Bereich gewinnt der Diabetes als Nebendiagnose zunehmend an Bedeutung: Rund 20 % aller akut behandelten Patient:innen in deutschen Krankenhäusern sind an Diabetes mellitus erkrankt. Eine schnelle und effektive Behandlung sei entscheidend, um Komplikationen und Sterblichkeit während des Krankenhausaufenthalts zu reduzieren, so Hering.
Der Workshop verdeutlichte: Der interdisziplinäre Austausch und der gezielte Einsatz moderner Technologien sind zentrale Bausteine für eine zukunftsorientierte Diabetesversorgung – im stationären wie im ambulanten Bereich.